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BASF und Gazprom besiegeln Tausch milliardenschwerer Beteiligungen


/ 04.09.2015 / Die BASF-Tochter Wintershall verabschiedet sich aus dem Gashandels-
und Speichergeschäft, der Fokus liegt nun auf der Förderung von Öl
und Gas - auch in Sibirien. Unter Dach und Fach gebracht wird das in
einem milliardenschweren Deal mit dem russischen Konzern Gazprom.

Ludwigshafen/Moskau (dpa) - Ein angesichts der Ukraine-Krise zunächst
gestopptes und umstrittenes Tauschgeschäft zwischen dem weltgrößten
Chemiekonzern BASF aus Deutschland und dem russischen Rohstoff-Riesen
Gazprom kommt nun doch zustande. Getauscht werden dabei verschiedene
Öl- und Gas-Beteiligungen, wie BASF am Freitag in Ludwigshafen
mitteilte.

Grob gesagt geht es bei dem komplexen Deal darum, dass sich die
BASF-Tochter Wintershall komplett aus dem Gashandel verabschiedet und
stattdessen auf die Förderung von Öl und Gas konzentriert. Gazprom
bekommt außerdem Anteile an der Gas- und Ölförderung von Wintershall
in der Nordsee und dürfte vor allem einen Zugang zum Endkundenmarkt
in Westeuropa im Blick haben. Wintershall gibt seine Anteile am
Gashandels- und Speichergeschäft komplett an die Russen ab.

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Gazprom steigt darüber hinaus mit 50 Prozent bei der Gas- und
Ölförderung von Wintershall in der Nordsee vor den Küsten der
Niederlande, Großbritanniens und Dänemarks ein. Im Gegenzug erhält
Wintershall etwas mehr als ein Viertel aus den Fördererträgen eines
Gasfeldes in Westsibirien. Dort sollen einmal mindestens acht
Milliarden Kubikmeter Gas pro Jahr gefördert werden. Der Start der
Produktion ist laut BASF für das Jahr 2018 geplant.

Insgesamt trugen die Aktivitäten, die BASF in den Tausch einbringt,
2014 rund 12,2 Milliarden Euro zum Umsatz bei. Konzernchef Kurt Bock
betonte, man konzentriere sich weiter darauf, «in unseren öl- und
gasreichen Schwerpunktregionen an der Quelle profitabel zu wachsen».
Gazprom-Chef Alexej Miller nannte das Geschäft einen Meilenstein.

Ursprünglich sollte der im Dezember 2013 vereinbarte Tausch, dem die
EU-Kommission bereits zugestimmt hat, Ende vergangenen Jahres
erfolgen. Im Dezember 2014 war das Geschäft dann aber inmitten der
angespannten politischen Lage auf Eis gelegt worden. Die EU hatte
Russland wegen des Ukraine-Konflikts mit Wirtschaftssanktionen
belegt. Nun wird der Vollzug laut BASF bis zum Jahresende erwartet.


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