Ist Social Media, allen voran Facebook eine riesige Blase?
Peter Stahn
/16.03.2015/ Oder, was muss ich man denn heute noch alles auf die Beine stellen, um Kunden oder Mitarbeiter zu gewinnen?
Wir alle haben uns an die Arbeit mit dem Computer seit vielen Jahren gewöhnt, von der Textverabeitung zu electronic Banking , später natürlich das Internet, die ersten Social Media Marketing Platformen und in der Folge das , was man so als WEB 2.0 bezeichnet: „working in the cloud“ und vernetzte Programme.
Vor ca. 1 Jahr unterhielt ich mich abends mit einem Headhunter. Obwohl wir privat zum Bier verabredet waren, sprachen wir natürlich auch über die Arbeit. Irgendwann fiel der Satz, der mich seither umtreibt und der nun in den letzten Monaten weitere Dimesnionen angenommen hat: Print ist tot!
Was war der Anlass? Im Rahmen seiner Tätigkeit hatte mein Bekannter einen Auftrag für ein internationales Unternehmen übernommen. Es ging um die Besetzung eines gut dotierten Managementposten. Was folgte war eine halbseitige Stellenanzeige in einer bekannten Tageszeitung. Diese Anzeigen werden natürlich auch parallel im Internet veröffentlicht. Das Ergebnis war frappierend: durch entsprechende Kodierung konnte genau nachvollzogen werden, über welches Medium die Bewerber kamen. Das Ergebnis: 100% Internet, 0% Tageszeitung (Printausgabe).
Einen Trend Richtung digital hatte ich erwartet, nicht aber so ein klares Votum gegen Papier.
Na klar, dachte ich mir später, der Zug für die etablierten – analogen – Medien ist abgefahren.
Ohne Internet geht garnichts mehr. Weder im Vertrieb, im Marketing oder im Recruitment.
Jetzt , 1 Jahr später mehren sich die Hinweise, das MIT dem Internet auch nichts mehr geht. Was ist passiert?
Beispiel Facebook (steht auch für andere Platformen) . Wir erinnern uns noch alle an die durch die Medien geisternden Flashmobs. Tausende versammeln sich nach einem FB Aufruf aufeinmal an einem Platz und sorgen für Unruhe. Das klingt heute wie Steinzeit. Jede Art von Veranstaltung, die via FB gepostet wird, findet nahezu Null Beachtung. Vielleicht wird sie im Vorfeld noch geliked, aber wieviele erscheinen dann wirklich? Und es ist egal, ob die Veranstaltung kostenlos ist oder nicht.
Beispiel 2: Ein mir bekannter Blogger möchte mehr Traffic auf seinen Seiten erzeugen.
Er postet also Teaser seiner Einträge auf den bekannten Netzwerk-
Beispiel 3 : Recruitment: für einige Branchen ist es fast unmöglich geworden, über das Internet noch Mitarbeiter zu finden. Multiple Posts führen eher zur Ermüdung des Lesers, als zur Animation für Aktivitäten. Oder man erreicht den anderen Fall: dutzende Bewerbungen von Leuten, die die Anzeige garnicht richtig gelesen haben und jeden Tag einfach mal ein paar emails raushauen. Nach dem Gießkannenprinzip. Da kann es dann schon mal vorkommen, dass keine! der Bewerbungen auch nur annähernd dem Profil entspricht.
Der Hauptgrund für diese Müdigkeit des Konsumenten liegt wahrscheinlich an der Flut
der Informationen. Wer auf mehreren Platformen registriert ist, dazu noch verschiedene
Gruppen abonniert hat, 2-
Und diese Informationsflut stelle man sich mal auf einem 4“ Monitor eines Smartphones vor. Wie lange muss man da wischen, bis man die Inhalte nur einer Stunde durchgesehen hat. Abenteuerlich!
Interessant an dieser ganzen Entwicklung ist ein zweiter Trend: nahezu alle namhaften
Social Media Platformen planen oder sind bereits in vielen Teilen kostenpflichtig.
Das Schalten von Anzeigen, das Annoncieren von Veranstaltungen soll jetzt über „Plus
– Mitgliedschaften“ , über „Premium-
Hier wird alter Wein in neuen Schläuchen verkauft. Die Adressaten (die auch vorher schon nicht gekommen sind) sollen jetzt aufeinmal besonders motiviert sein, weil FB und Konsorten Geld vom Auftraggeber kassiert? Was für eine krude Logik.
Offensichtlich stößt die Globalisierung in Teilen an ihre Grenzen. Möglicherweise
gilt wieder: all business is local. Und es wird wieder schick, sich in die Augen
zu gucken, wenn man etwas von jemanden anderem will. Das äußerst sich in lokalen
Treffen, Stammtische werden reaktiviert, es gibt Gründer-
Übrigens: mein Sohn hatte als Mitorganisator seiner Abi-