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Eröffnet BER erst 2018? - Bürgermeister zweifelt an Zeitplan



/ 27.05.2016 / Skeptisch, skeptisch, skeptisch - gleich drei Mal macht Berlins
Regierender Bürgermeister Müller deutlich, wie er den Zeitplan für
den neuen Hauptstadtfughafen einschätzt. Für die Eröffnung rückt nun
immer stärker das Jahr 2018 in den Fokus.

Berlin (dpa) - Die Eröffnung des neuen Hauptstadtflughafens wird
möglicherweise zum fünften Mal verschoben. Berlins Regierender
Bürgermeister Michael Müller sagte am Donnerstag im Abgeordnetenhaus,
«dass ich mit dem heutigen Stand auch nicht mehr ausschließen kann,
dass wir mit der Eröffnung im Jahr 2018 landen».

Müller führt den Flughafen-Aufsichtsrat. «Ich will Ende 2017
fliegen», bekräftigte er das bestehende Ziel. Lange
Genehmigungsfristen beim Brandschutz-Umbau im Terminal machten ihn
jedoch skeptisch. Es werde von Tag zu Tag schwieriger, den Termin zu
halten, sagte Müller.

Die Eröffnung des drittgrößten deutschen Flughafens wurde wegen
Technikproblemen, Planungsfehlern und Baumängeln seit Baubeginn 2006
bereits vier Mal verschoben. Eigentlich sollte der Neubau in der
brandenburgischen Gemeinde Schönefeld südöstlich von Berlin im Jahr
2011 in Betrieb gehen. Die neuen Terminprobleme gibt es, weil ein
Terminalgeschoss am Übergang zum unterirdischen Bahnhof bisher im
Brandfall nicht ausreichend entraucht werden kann. Die
Verantwortlichen hatten das Problem lange Zeit nicht beachtet.

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Müller erhöhte nun den Druck auf den zuständigen Landkreis
Dahme-Spreewald, der die Baugenehmigung erteilt. Nicht nur die
Flughafengesellschaft, auch die Genehmigungsbehörde sei
verantwortlich, sagte er. «Aus eigener Kraft können wir nicht mehr
direkt beschleunigen.» Man sei abhängig von Behörden.

Der zuständige Landrat Stephan Loge bestätigte, dass sich die
Genehmigung für einen Teilbereich der Entrauchungsanlage verzögern
werde. Ähnlich hatte sich der SPD-Politiker am Vortag im
RBB geäußert. Der Eröffnungstermin sei aber einzig und allein Sache
der Flughafengesellschaft, betonte Loge am Donnerstag.

Müller sagte: «Wenn sich das erhärtet, was Herr Loge gestern über die
Öffentlichkeit noch mal mitgeteilt hat, dass weitere Szenarien
durchzuspielen, durchzuarbeiten sind, dass Möglichkeiten, vorfristig
zu entscheiden, nicht genutzt werden, dann sage ich, bin ich für
diesen Zeitplan skeptisch.» Das Wort «skeptisch» nutzte Müller in
seinen Antworten auf drei Fragen von Abgeordneten zum
Flughafen-Terminplan drei Mal.

Das Brandschutzproblem betrifft den umfangreichen fünften Nachtrag
zur Baugenehmigung. Mit dessen Genehmigung sei «nicht vor Juli/August
2016» zu rechnen, sagte Flughafen-Geschäftsführer Karsten Mühlenfeld
dem «Tagesspiegel» (Donnerstag). Er fügte hinzu, «dass die
Bauarbeiten bis August auch ohne diese Genehmigung fortgesetzt werden
können».

Erst mit dieser Genehmigung wird klar, welche Umbauten im Terminal
noch möglich sind. Nach dem mehrfach überarbeiteten Zeitplan will
Mühlenfeld die Bauarbeiten jedoch spätestens im Spätsommer
abschließen.

Wenn es brennt, müssen die Räume und Gänge im Terminal bis zu einer
Höhe von 2,50 Meter rauchfrei bleiben, damit Menschen sicher flüchten
können. Bisher fehlt jedoch der Nachweis, dass das auch im Geschoss
über dem Flughafenbahnhof gelingt, wenn unten bis zu fünf Züge
gleichzeitig ein- und ausfahren. Diese Zahl wird jedoch zum Start des
Flughafens möglicherweise noch nicht erreicht. Müller sagte zu
Gesprächen dazu mit der Bahn und auf Bundesebene: «Es ist zumindest
eine Offenheit auch da, diese verhärtete Situation aufzulösen und
auch vorhandene Entscheidungsspielräume zu nutzen.»


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