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Nach Absage-Schock: Sicherheitsdebatte im deutschen Fußball



/ 18.11.2015 / Den deutschen Fußball hat die Terror-Angst eingeholt. Die Absage des
Länderspiels in Hannover zwingt auch die Bundesliga zum Nachdenken
über ihre Sicherheitskonzepte.

Hannover (dpa) - Nach der Länderspiel-Absage von Hannover hat im
deutschen Fußball eine Debatte um die Sicherheit begonnen. «Das wird
den Fußball verändern und stellt uns vor eine neue Herausforderung»,
sagte Präsident Martin Kind von Hannover 96 der Deutschen
Presse-Agentur. Ligapräsident Reinhard Rauball versicherte trotz der
kurzfristigen Absetzung der Testpartie zwischen der deutschen
Nationalmannschaft und den Niederlanden wegen einer Terrorwarnung am
Dienstagabend, die Bundesliga werde am Wochenende spielen. «Der
Spieltag wird stattfinden», sagte Rauball.

Rainer Koch, der derzeit gemeinsam mit Rauball den Deutschen
Fußball-Bund (DFB) führt, warnte vor übereilten Reaktionen. «Wir
müssen jetzt entsprechend besonnen damit umgehen und einfach wachsam
sein und auch die Sicherheitsvorkehrungen entsprechend für zukünftige
Veranstaltungen kritisch überprüfen und gegebenenfalls auch erhöhen,
wo notwendig», sagte Koch.

Für die deutschen Fußball-Weltmeister war der Schock von Hannover das
zweite Alptraum-Erlebnis nach den Attacken von Paris vier Tage zuvor.
Nachdem Selbstmordattentäter während der Partie gegen Frankreich vor
dem Stade de France Bomben gezündet hatten, verbrachte das Team von
Bundestrainer Joachim Löw eine Nacht voller Angst im Stadion. Die
Absage am Dienstag erreichte das Team auf dem Weg in die Arena. Der
Mannschaftsbus wurde von der Polizei gestoppt, die Spieler wurden in
Sicherheit gebracht.

«Mein Eindruck ist, dass der Fußball in Deutschland mit dem heutigen
Tage in allen Facetten eine andere Wendung genommen hat», sagte
DFB-Interimschef Rauball. Auf die Frage nach zusätzlichen
Sicherheitsmaßnahmen für die bevorstehenden Bundesliga-Partien sagte
der Präsident von Borussia Dortmund: «Darüber denken wir natürlich
auch nach.»

Hannovers Vereinschef Kind forderte ein einheitliches Konzept für
alle Vereine unter Federführung der Deutschen Fußball Liga (DFL).
Auch der DFB sieht zunächst den Ligaverband in der Verantwortung, wie
Übergangspräsident Koch sagte. «Für den Fußball in Deutschland gilt
das gleiche wie für alle anderen Großveranstaltungen in Deutschland
auch. Wir müssen uns unter diesem Aspekt entsprechend aufstellen, wir
müssen uns bewusst sein, dass Gefährdungslagen bestehen», sagte Koch.


Für die deutsche Nationalelf ist das Länderspiel-Jahr nach dem
traurigen Abend von Hannover beendet. Erst Ende März stehen die
Klassiker gegen England in Berlin und gegen Italien in München an.
«Was dann zu beachten sein wird, muss mit den Sicherheitsbehörden zu
klären sein», sagte Rauball.


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