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Lewandowski auf der Jagd nach Gerd Müllers 40-Tore-Bundesliga-Rekord

Von Thomas Eßer, dpa


/ 15.10.2015 / Zwölf Tore nach acht Spielen - Robert Lewandowski hat den
Tore-Startrekord in der Bundesliga eingestellt. Wackelt nun die
40-Treffer-Saisonbestmarke von Gerd Müller? Die Historie zeigt: Ein
toller Saisonstart muss noch nichts bedeuten.

Düsseldorf (dpa) - Robert Lewandowski wandelt auf den Spuren Gerd
Müllers. Der Torjäger von Fußball-Bundesligist Bayern München hat mit
zwölf Saisontoren nach acht Spieltagen die Bestmarke des «Bombers der
Nation» (1968/69) und von Christian Müller (1964/65) eingestellt. Nun
wird der Mann der Stunde mit dem Saisonrekord des besten deutschen
Torjägers in Verbindung gebracht. In der Saison 1971/72 traf Gerd
Müller 40 Mal. Dass ein Blitzstart und die Führung in der
Torjägerliste nach acht Spieltagen nicht unbedingt Garanten für eine
hohe Trefferausbeute am Ende der Saison sind, zeigt die Geschichte.

CHRISTIAN MÜLLER: Nach seinen zwölf Toren in den ersten acht Spielen
der Saison 1964/65 traf der damalige Kölner Christian Müller nur noch
siebenmal und landete mit seinen 19 Toren am Ende der Spielzeit
(seinerzeit 30 Spieltage) auf Rang drei der Torjägerliste.

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PETER MEYER: Den Mönchengladbacher Peter Meyer erwischte es drei
Jahre später noch härter. Er spielte die Hinrunde seines Lebens und
traf in 15 Spielen 19 Mal. Er war klar auf Kurs «Torjägerkanone» und
zog sich dann einen Beinbruch zu. Im Anschluss an seine Verletzung
machte der Stürmer kein Saisonspiel mehr, Torschützenkönig wurde der
Kölner Hannes Löhr.

VEDAD IBISEVIC: Der Profi aus Bosnien-Herzegowina war ebenfalls schon
einmal auf Gerd Müllers Spuren. Nach 18 Toren in der Hinrunde 2008
trauten nicht wenige Experten dem damaligen Hoffenheimer den
Saisonrekord zu. Doch es kam ganz anders: Ibisevic zog sich einen
Kreuzbandriss zu und fiel bis zum Ende der Spielzeit aus.

GERT «CHARLY» DÖRFEL: Der ehemalige Hamburger erzielte zu Beginn der
Saison 1963/64 zehn Tore und war auf dem besten Weg, erster
Torschützenkönig der Bundesligageschichte zu werden. Anschließend
traf er jedoch nur noch fünfmal und belegte am Ende Platz neun in der
Liste der besten Schützen. Erster wurde HSV-Idol Uwe Seeler.

Robert Lewandowski könnten auf der Jagd nach dem Saisonrekord von
«Bomber» Müller neben Verletzungen und einem Formtief auch die
Erfolge der eigenen Mannschaft zum Verhängnis werden. Denn wenn der
Fokus der Bayern in der Rückrunde auf der Champions League liegt,
drohen ihm in der Liga rotationsbedingte Pausen. Die mit den beiden
Müllers geteilte Bestmarke von zwölf Treffern zum Saisonstart ist dem
Polen zumindest in der laufenden Spielzeit jedoch nicht mehr zu
nehmen. Zudem könnte Lewandowski den Rekord für die meisten Tore in
einem Bundesligaspiel anpeilen: Mit sechs Treffern beim 7:2 des 1. FC
Köln gegen Werder Bremen liegt Dieter Müller hier seit 1977 vorne.


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